Zwischen Begeisterung und Ablehnung – Frauennetzwerke werden unterschiedlich wahrgenommen und durchaus kontrovers diskutiert. Wir wollten erfahren, was hinter den Meinungen und Haltungen steckt und haben am 21.11.2024 unter dem Motto „Frauen vernetzen – aber warum?“ zu einem offenen Austausch mit interaktiver Podiumsdiskussion und anschließendem Get-together eingeladen.
Braucht es heute überhaupt noch Frauennetzwerke? Ist ein Netzwerk für Frauen nicht zu kurz gesprungen? Wie kann man Männer besser einbeziehen?
In der Podiumsdiskussion gaben Nicole Riggers, Petra Bönnemann, Stefanie Flören und Martin Kammler wertvolle Impulse und beleuchteten verschiedene Aspekte und Perspektiven. Durch den aktiven Dialog mit den rund 60 Teilnehmenden, die eigne Ansichten und Erfahrungen einbrachten, entstand ein sehr konstruktiver Austausch.
So zeigte sich Martin Kammler überzeugt, dass Frauennetzwerke dazu beitragen, langfristig den Frauenanteil in der Belegschaft und der Führung zu erhöhen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Auch Nicole Riggers bestätigte, dass Netzwerke helfen, die „Hidden Champions“ für zum Beispiel Führungsfunktionen sichtbar zu machen.
So positiv werden Netzwerke nicht von allen betrachtet. Eine Teilnehmerin berichtete, dass es auch Mut braucht, sich einem Netzwerk anzuschließen: „Da kommen immer abwertende Kommentare.“.
Stefanie Flören erklärte, dass Frauennetzwerke Veränderungen initiieren können, von denen alle profitieren. „Die Kita-Plätze, die wir ab nächstem Jahr anbieten, wurden vor allem von Mitarbeitern – den Vätern – angefragt.“
Petra Bönnemann gab zu denken, dass Netzwerke intersektional gestaltet sein und auch marginalisierte Gruppen einbeziehen sollten. „Vielfalt funktioniert nur dann, wenn Personen Perspektiven einbringen können, ohne sich verändern zu müssen.“
Nicht alle Teilnehmerinnen befürworteten Frauennetzwerke. Aber „grade, wenn man selbst nicht mit Barrieren zu kämpfen hat, kann man sich für die stark machen, die weniger privilegiert sind. Solidarität ist wichtig“, waren sich Nicole Riggers und Petra Bönnemann einig.
„Es geht doch nicht darum, die Männer so gut wie möglich nachzuahmen, sondern die Spielregeln neu zu definieren, damit sich alle voll einbringen können“, so eine Teilnehmerin.
Wir bedanken uns bei allen Gästen herzlich für die offene Debatte und den aktiven Austausch, die das Event zu etwas ganz Besonderem gemacht haben. Um mit den Worten eines Teilnehmers zu schließen: „Danke für diesen absolut wichtigen Abend!“.
Organisiert wurde die Veranstaltung durch das Scheidt & Bachmann Women’s Network gemeinsam mit dem Branchennetzwerk Women in Mobility.